Ein Bauernendspiel von Domenico Lorenzo Ponziani

Ein lehrreiches Bauernendspiel zum Thema Eroberung der Schlüsselfelder stammt aus der Sammlung des berühmten italienischen Meisters Domenico Ponziani:

  1. Kf5 (nicht Kh6 patt!)   Kg7
  2. h8Dh8+                       Kxh8
  3. Kf6                              Kg8
  4. g7                               Kh7
  5. Kf7 + -

 

Domenico Lorenzo Ponziani (* 9. November 1719 in Modena; † 15. Juli 1796 ebenda) war Professor für Zivilrecht an der Universität Modena, Geistlicher und ein bedeutender Schachspieler des 18. Jahrhunderts.

Gemeinsam mit den beiden Italienern Ercole del Rio und Giambattista Lolli begründete er die Schule von Modena, die aus diesen drei führenden Meistern bestand.

Im Jahr 1769 erschien (ohne Autorschaft) in Modena sein Werk Il giuoco incomparabile degli scacchi (dt. Das mit nichts zu vergleichende Schachspiel),

 

in dem er eine tiefschürfende Analyse des Spiels im Allgemeinen, wie besonders der Endspiele bot. Sein Buch, in dem er das freie Figurenspiel propagierte, leistete einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der modernen Spielauffassung im 18. und 19. Jahrhundert. In den Jahren 1773, 1801 und 1812 erschienen in Venedig Nachdrucke dieses Werkes. 1782 ließ er in Modena einen Neuauflage, nun mit Autorschaft, drucken. Auch dieses Werk wurde mehrfach nachgedruckt: Rom 1829, 1838, Verona 1837, Venedig 1861.

Nach Ponziani ist eine Eröffnung benannt: 1.e2-e4 e7-e5 2.Sg1-f3 Sb8-c6 3.c2-c3. Diese Spielweise ist zwar bereits in der Göttinger Handschrift und bei Giulio Cesare Polerio erwähnt, doch war es Ponziani, der sie in seinem Buch Il giuoco incomparabile besonders empfahl.

Ferner machte er auch auf folgendes Gambit aufmerksam: 1.e2-e4 e7-e5 2.Lf1-c4 Sg8-f6 3.d2-d4 (das Ponziani-Gambit im Läuferspiel).

Kinderschach/​Jugendschach – Rubrik: Das Schachproblem der Woche (15. 09. 2015)

Kinderschach/Jugendschach – Rubrik: Das Schachproblem der Woche (15. 09. 2015)

Auflösung des Problems vom 07.09. 2015– Weiß am Zug setzt Matt in zwei Zügen:

  1. Tf1 Tg8+
  2. Lxg8 Dg7 matt

Dem Epaulettenmatt ähnlich sieht der sogenannte Schwalbenschwanz

Nun aber zur Anwendung: Weiß am Zug setzt matt in zwei Zügen

 

Die Auflösung findest Du nächste Woche und eine neue Aufgabe mit einem weiteren Mattmotiv.

 

Peter Binner

 

 

Kinderschach/​Jugendschach – Rubrik: Das Schachproblem der Woche (07. 09. 2015)

Kinderschach/Jugendschach – Rubrik: Das Schachproblem der Woche (07.09. 2015)

Auflösung des Problems vom 31. 08. 2015 Weiß am Zug setzt Matt in zwei Zügen:

 

  1. D x f5+   S x f5
  2. Lh6   matt

Heute möchten wir Dir ein weiteres Mattbild zeigen: Das Epaulettenmatt. "Epaule" ist das französische Wort für "Schulter".  Epaulettenmatt ist im Schach ein Mattmotiv, in dem der König – flankiert von eigenen Figuren, die ihm wichtige Fluchtfelder nehmen – matt gesetzt wird. Der Name des Motivs ist von den Epauletten abgeleitet und unterstreicht die Ähnlichkeit der Figuren neben dem König mit Schulterstücken.

 

 

Nun aber zur Anwendung: Wie gewinnt Schwarz nach 1. Tf1?:

 

Die Auflösung findest Du nächste Woche und eine neue Aufgabe mit einem weiteren Mattmotiv.

Peter Binner

Kinderschach/​Jugendschach – Rubrik: Das Schachproblem der Woche (31. 08. 2015)

 

 

Kinderschach/Jugendschach – Rubrik: Das Schachproblem der Woche (31. 08. 2015)

Auflösung des Problems vom 24. 08. 2015 Weiß am Zug setzt Matt in zwei Zügen:

 

1. D x h7+   T x h7

2. T x g8  matt

Heute möchten wir Dir ein weiteres Mattbild zeigen: Das Matt mit zwei Läufern:

Nun aber zur Anwendung: Weiß am Zug setzt Matt in zwei Zügen:

 

 

Die Auflösung findest Du nächste Woche und eine neue Aufgabe mit einem weiteren Mattmotiv.

 

 

Kinderschach/​Jugendschach – Rubrik: Das Schachproblem der Woche (24. 08. 2015)

Kinderschach/Jugendschach – Rubrik: Das Schachproblem der Woche (24. 08. 2015)

Auflösung des Problems vom 17. 08. 2015 Weiß am Zug setzt Matt in drei Zügen

 

  1. Dxh6 + gxh6
  2. Th7 +   Kg8
  3. Tg7 matt

Heute möchten wir Dir ein weiteres Mattbild zeigen: Das arabische Matt mit Springer und Turm:

 

Nun aber zur Anwendung: Weiß am Zug setzt Matt in zwei Zügen:

 

 

 

Die Auflösung findest Du nächste Woche und eine neue Aufgabe mit einem weiteren Mattmotiv.

 

 

Kinderschach/​Jugendschach – Rubrik: Das Schachproblem der Woche (17. 08. 2015)

Kinderschach/Jugendschach – Rubrik: Das Schachproblem der Woche (17. 08. 2015)

Auflösung des Problems vom 10. 08. 2015 Weiß am Zug setzt Matt in zwei Zügen

  1. Dh8 + K x h8
  2. Tg7 matt

Heute möchten wir Dir ein weiteres Mattbild zeigen: Das typische Matt mit zwei Türmen auf der siebten Reihe:

 

 

Nun aber zur Anwendung: Weiß am Zug setzt Matt in drei Zügen:

 

 

 

Die Auflösung findest Du nächste Woche und eine neue Aufgabe mit einem weiteren Mattmotiv.

 

 

Kinderschach/​Jugendschach: Grundlegende Bauernendspiele

Kinderschach/Jugendschach: Grundlegende Bauernendspiele

Endspiele gehören zu jeder vernünftigen Schachausbildung und man tut gut daran, bereits im Bereich der fortgeschrittenen Anfänger damit zu beginnen.

An dieser Stelle findest Du eine Auswahl an Situationen, die man unbedingt meistern muss, wenn man ein einfaches Bauernendspiel erfolgreich bestreiten will.

1)

Der Bauer kommt auf die 7. (2.) Reihe. Wie endet die Partie mit Weiß bzw. Schwarz am Zug?

2) Randbauer: Wie endet die Partie mit einem Bauern am Rand?

 

3) Randbauer II

Wie soll sich Schwarz hier verhalten?

4) Opposition II Wie rettet sich Schwarz am Zug?

5) Verfolgung des Bauern
Wie endet die Partie mit Weiß bzw. Schwarz am Zug? Welche Regel kann man hier anwenden?

 

6) König vor Bauer auf sechster Reihe: Wie endet die Partie mit Weiß bzw. Schwarz am Zug?

Neugierig geworden? Die Antworten gibt es bei uns im Jugendtraining. Jeden Montag unter Freitag im Haus der Jugend, Mitternachtsgasse 8, 55116 Mainz. Komm doch einfach mal vorbei!

Kinderschach/Jugendschach–Rubrik: Das Schachproblem der Woche (10. 08. 2015)

Kinderschach/Jugendschach – Rubrik: Das Schachproblem der Woche (10. 08. 2015)

Auflösung des Problems vom 03. 08. 2015 Weiß am Zug setzt Matt in drei Zügen:

 

 

  1. T x a7 + D x a7
  2. Ta5 D x a6
  3. T x a6 matt

Heute möchten wir Dir ein weiteres Mattbild zeigen: Der Turm setzt Matt am Rand, wobei der König durch zwei eigene Steine an der Flucht gehindert wird.

 

 

 

 

 

Nun aber zur Anwendung: Weiß am Zug setzt Matt in zwei Zügen:

Die Auflösung findest Du nächste Woche und eine neue Aufgabe mit einem weiteren Mattmotiv.

 

 

Kennen Sie die Schwalbe?

Kennen Sie die Schwalbe?

Natürlich, wir kennen Sie aus Natur und Kuhstall

Oder vom Fußball – von Deutschen

und von Argentiniern

Die Radler kennen sie eher so:

Und die Leckermäulchen gerne in dieser Form:

Und die Schachspieler, kennen die die Schwalbe?

Voilà, hier ist sie, ein wirklich wunderschönes Exemplar:

 

Es hört sich vielleicht ein wenig nach Ringen an, aber das "Schwalbe-Thema" besteht aus:

Zwei kritischen Lenkungen mit nachfolgendem doppelwendigen Grimshaw, bewerkstelligt und genutzt durch dieselbe weiße Figur.

Nicht zum Ziel führt: 1.Da7? Ta4! 1.Dh7? Te4!

Richtig dagegen ist :
1.Df7! (2.Sd3+ 3.Db3#) Ld5 2.Da7 Ta4 3.Dh7 Te4/Le4 4.Dh1#/Dh4#

Ein Grimshaw ist übrigens kein Schulterwurf, der würde ja auch sportlich zu keinem kultivierten Schachspieler passen, sondern eine Schnittpunktkombination: Zwei schwarze langschrittige Figuren verstellen sich (wechselseitig) im Schnittpunkt ihrer Wirkungslinien. Der Grimshaw unterscheidet sich vom Nowotny dadurch, dass die Verstellung ohne Opfer im Schnittpunkt der Deckungslinien ausgelöst wird.

Benannt ist dieses Motiv übrigens nach dem berühmten britischen Schachkomponisten Walter Grimshaw (* 12. März 1832; † 27. Dezember 1890) aus Yorkshire, der 1854 das erste Turnier im Lösen von Schachaufgaben gewann.

Unsere Schwalbe hingegen wurde ersonnen im Jahre 1911 von den nicht minder wichtigen Herren Kohtz und Kockelkorn (diese Namen sind untrennbar miteinander verbunden wie die von Stan und Oli).

Johannes Kohtz (* 18. Juli 1843 in Elbing; † 5. Oktober 1918 in Dresden) und Carl Kockelkorn (* 26. November 1843 in Köln; † 16. Juli 1914 ebenda) waren die wichtigsten deutschen Schachkomponisten des 19. Jahrhunderts. Gemeinsam begründeten sie die Neudeutsche Schule der Schachkomposition.

Nach ihrer berühmten Komposition ist auch der Deutsche Problemschachverband benannt,

der sich dem Zweck widmet das Problemschach zu fördern. Dieses geschieht insbesondere durch die Herausgabe ihrer Zeitschrift, durch Kompositions- und Lösungsturniere, durch ein fachbezogenes Literaturangebot, durch Tagungen und Kongresse. Hierbei spielt die aktive Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Problemschachorganisationen eine große Rolle.

Weiteres siehe:

http://www.dieschwalbe.de/

Das also hat es auf sich mit der hoch angesehenen Schach-Schwalbe.

(Peter Binner)