200-Km-Radelspaß rund um Dijon

Auch die fünfte Teilnahme an der Rallye des Vendanges in Dijon war für die sechs teilnehmenden Radler/innen aus Mainz eine rundum gelungene Expedition. Das lag weniger daran, dass man am Schluss einen Pokal für die Gruppe mit der weitesten Anreise abstauben konnte. Vielmehr waren die zwei Tage in der Hauptstadt der Bourgogne angefüllt mit vielen herzlichen und freundschaftlichen Begegnungen und mehr als 200 herrlichen Radkilometern im Departement Côte d´Or.

Früh am Samstagmorgen packten Sonja, Svenja, Andreas, Jimi, Johannes und Jo ihre Räder in zwei Autos, machten sich auf den Weg und erreichten Dijon um die Mittagszeit. Nach dem Einchecken im Hotel Thurot – mitten in der Innenstadt und doch ruhig gelegen – ging es gleich auf eine „Einrollrunde“ im Norden der burgundischen Metropole. Unterwegs trafen wir zahlreiche Radler, darunter Eric, der sich uns anschloss und nicht nur ein paar gute Tipps für die Streckenwahl bereithielt. Dass Eric auch ein überaus freundlicher und interessanter Erzähler war, bewies er zum Abschluss unserer 90 Km-Runde, als wir noch ein wenig in einem Café in der Innenstadt plauderten. Großes Hallo dann bei der Abholung unserer Startunterlagen im Clubheim des CSC Dijon: Rund ein Dutzend Freunde und Bekannte erwarteten und begrüßten uns herzlich – ein tolles Gefühl. Flugs waren wir zu einem gemeinsamen Abendessen im Grill Laure verabredet. Es wurde ein kurzweiliger Abend, bei dem Jimi zur großen Begeisterung zwei von Ulla gemalte Bilder an Fabienne und Alain Geffroy überreichte, die sich immer wieder liebevoll um uns kümmern, wenn wir in Dijon sind.

Der Sonntag begrüßte uns mit leichtem Nieselregen. Erstmalig erlebten wir die Rallye des Vendanges bei eher schlechtem Wetter. Unsere Stimmung konnte das indes ebenso wenig trüben wie die zwei Reifendefekte, die Jo und Andreas ereilten.Vielmehr freuten wir uns bald schon auf das Mittagessen, das – Ehrensache im Land der Gourmets – aus einem vollständigen 3-Gänge-Menü einschließlich Rotwein und Café bestand. Dass man danach ein wenig träge aus den Startlöchern kommt, nahmen wir gerne in Kauf. Nachdem es die ganze Zeit nicht mehr geregnet hatte, wurde es auf dem Weg hinab nach Nuits St. George, übrigens Partnerstadt von Bingen, noch mal ziemlich nass. Die letzten 30 Kilometer der Strecke sind ein Hin und Her im Labyrinth der Sträßchen am Fuße einiger der berühmtesten Weinlagen Frankreichs. Am späten Nachmittag trifft sich dann alles im Hof des Clubheims zur Abschlussveranstaltung mit einigen Reden, der Pokalverleihung und dem „Vin d´honneur“ – dem Ehrentrunk – für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Da wir mittlerweile viele Leute kennen, ist das immer ein sehr netter und kommunikativer Ausklang der Rallye. Dieses Mal lernten wir das älteste aktive Mitglied von CSC Dijon kennen: Mimi, wie sie von den Franzosen liebevoll genannt wird, ist 91 Jahre alt, war mit Ihrem Rad in Vereinskleidung quer durch die Stadt zum Vereinsheim geradelt und half frohgemut bei der Betreuung der Gäste. Auch für uns hielt die ursprünglich aus Lothringen stammende vitale Dame viele freundliche Worte und einige Anekdoten aus ihrem langen Leben bereit. Nach der Dusche folgten wir um 19.00 Uhr noch der Einladung von Michel Blet, dem ehemaligen Vorsitzenden des Vereins, zum Apéro, bevor wir den Abend mit einem kleinen Imbiss in der Innenstadt ausklingen ließen. Au revoir – bis zum kommenden Jahr!

Quelle, mit mehr Bildern: www.radsport-orient.de

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