Ein unvergessliches Erlebnis hatte die Ausschreibung den Teilnehmern der „Tour de l´Amitié“ in Aussicht gestellt. Dass dieses Versprechen voll eingelöst wurde, ist vor allem ein Verdienst des Orga- und Betreuer-Teams, das im Kern aus Mitgliedern von Vorwärts Orient bestand: Ulla und Jimi, Sonja und Andreas, Reinhard, Gerhard, Peter, Hajo, Wolfgang und Johannes sorgten für eine perfekte Rundumbetreuung der rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der deutsch-französischen 3-Etappen-Tour durch Rheinland-Pfalz und zauberten täglich leuchtende Augen, strahlende Mienen und ein Lächeln in die Gesichter der Radler. Die Tour de l´Amitié ist kein Rennen, sondern eine radtouristische Etappenfahrt. Die Königsetappe der Tour über 135 Kilometer und fast 2.000 Höhenmeter von Trier an den Rhein machte zwar müde Beine, weckte aber Euphorie und Begeisterung in den Köpfen – und sie ließ die internationale Gruppe zu einer Einheit verschmelzen. Gemeinsam hatte man sich die Steigungen von Hunsrück und Eifel emporgekämpft, rasante Abfahrten genommen und zahllose Ortschaften durchquert. Nur drei Tage hatten genügt, um sich über alle Sprachbarieren hinweg nah zu kommen. Und es ging ja noch weiter. Am nächsten Tag stand nach der Fahrt durch das Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal die Ankunft in der Landeshauptstadt Mainz als krönender Abschluss auf dem Etappenplan. Das deutsch-französische Bürgerfest des Landessportbundes auf dem Gutenbergplatz bildete den würdigen Rahmen für die Zielankunft der Tour.
Drei Tage zuvor war die Stimmungslage der Radsportlerinnen und Radsportler noch etwas angespannt. Vorfreude, aber auch leise Ängste waren spürbar. Kann ich mit den Anderen mithalten? Hält das Wetter? Klappt die Organisation oder wird es chaotisch? Und wie soll das mit der Verständigung funktionieren? Aber schon bald konnte man sich entspannen: Die Organisatoren hatten die Tour im Griff: Durch die Teilung in drei Leistungsgruppen – von Reinhard, Peter, Gerhard und Jimi souverän geführt – war niemand überfordert. Das Wetter – heiter bis wolkig. Die Versorgung klappte dank der von Skoda gestellten drei Begleitfahrzeuge wie am Schnürchen und immer wenn die Verständigung kompliziert zu werden drohte, halfen die Dolmetscher Roland Bouvet oder Johannes Herz. Gepäcktransport, Getränkeversorgung, Mittagspausen, Markierung der Strecke, Pannenhilfe, Besenwagen. Motto des Betreuerteams: „Unmögliches erledigen wir sofort, Wunder dauern etwas länger!“ So genossen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die vier Tage in vollen Zügen, angefangen vom „Kennenlern-Abend“ in Idar-Oberstein bis zur Abschluss-Party in Mainz.
Für ein Dutzend der französischen Teilnehmer hatte die Tour allerdings bereits zwei Tage früher in Dijon begonnen. Sie bewältigten schon die Anreise per Velo und legten dabei 450 Kilometer in zwei (!) Tagen zurück. Für alle ging es dann aber auf der ersten Etappe über moderate 80 Kilometer von Idar-Oberstein nach Trier, wo zunächst ein Empfang durch ADD Vizepräsidentin Schneider-Pauly im eindrucksvollen Kurfürstlichen Palais wartete. Eine Stadtführung gab anschließend Einblicke in die bewegte Geschichte von Deutschlands ältester Stadt. Ganz bewusst war die Kultur Teil des Programms der Tour de L´Amitié in allen Etappenorten.
Die schönsten Momente der Tour? Die Teilnehmer nannten Viele: Das anspruchsvolle gemeinsame sportliche Pensum, die Stadtführung in Trier, die atemberaubende Abfahrt nach Piesport, die grandiose Landschaft des zentralen Hunsrück, die Übernachtung auf der mittelalterlichen Schönburg in Oberwesel, die Fahrt entlang des Mittelrheins, der Empfang in der Landeshauptstadt. „Ich kann all das Schöne, was uns in den letzten Tagen begegnet ist, gar nicht in Worte fassen“, so ein Teilnehmer. „Ich kann nur sagen, danke für dieses Erlebnis!“