‏منسوبة‎, Mansuben – Perlen des Schatranj

Als Mansube (aus arabisch  ‏منسوبة‎, DMG mansūba, etwa Aufstellung oder Anordnung) bezeichnete man Schachkompositionen im arabischen Schachspiel, einer Vorform des heutigen Schachs. Sie waren die Vorläufer von Mattaufgaben und Studien.

Es sind etwa 500 Mansuben überliefert. Ursprünglich glaubte man, dass sämtliche Mansuben über die Araber und Südeuropa zu uns gelangt sind. Einem Vortrag von Juri Awerbach zufolge, existierte jedoch noch ein anderer Weg der Mansuben über Mittelasien in unsere Zivilisation.

Das Matt der Dilaram ist eine der bekanntesten Mansuben. Es stammt von Abu-Bakr as-Suli, findet sich in einer alten Stambuler Handschrift und wird vor 946 datiert. Dilaram war, der Rahmenerzählung nach, die Lieblingsfrau eines Sultans, der als leidenschaftlicher Schachspieler sogar um sie spielte. Als er mit den weißen Steinen spielend drauf und dran war, sie zu verlieren, rief sie aus: "Opfere deine Türme und rette dein Weib!

Auf h3 steht ein Alfil, der Vorgänger des Läufers; er springt diagonal über ein Feld, beherrscht also in der Ausgangsstellung die Felder f1 und f5.

Matt der Dilaram

 

  1. Ta1+ Kxa1
  2. Sb5+ Kb1
  3. Ta1+ Kxa1
  4. b2+    Kb1
  5. Sa3#

Als wahrscheinlich älteste erhaltene Mansube gilt folgende

 

  1. …       Sa4+
  2. Txa4   Txb3+
  3. Kxb3+ Td3#

2-Springer -Matt

 

  1. Th7+ Kg8
  2. Sf6+ Kf8
  3. e7+  Sxe7
  4. Tf7+ Sxf7
  5. Se6#

"Das Mühlrad" ist wohl die kunstvollste erhaltene Mansube

 

 

  1. ..., S g7 - h5+
  2. K g3-g2, Sg6-h4+
  3. K g2-f1, S h5-g3+
  4. K f1-e1, S h4-g2+
  5. K e1-d2, S g3-f1+
  6. K d2-c2, S g2-e1+
  7. K c2-b3, S f1-d2+
  8. K b3-b4, ... (Wenn Weiß Kb3-a3 spielt, dann gibt Se1-c2 matt.)
  9. ..., S e1-c2+
  10. K b4-c5, S d2-b3+
  11. K c5-c6, S c2-b4+
  12. K c6-d7, S b3-c5+
  13. K d7-e7, S b4-c6+
  14. K e7-f6, S c5-d7+
  15. K f6-g6, S c6xe5+
  16. K g6-h5, S d7-f6+
  17. K h5-h4, S e5-g6+
  18. K h4-g3, S f6-h5+
  19. K g3-g2, S g6xf4+
  20. K g2-f1, S h5-g3+
  21. K f1-e1, S f4-g2+
  22. K e1-d2, S g3-f1+
  23. K d2-c2, S g2-e1+
  24. K c2-b3, S f1-d1+
  25. K b3-b4, S e1-c3+ (Wiederum, 23. K b3-a3, S e1-c3 matt.)
  26. K b4-c5, S d2-b3+
  27. K c5-c6, S c3-b4+
  28. K c6-d7, S b3-c5+
  29. K d7-e7, S b4-c6+
  30. K e7-f6, S c5-d7+
  31. K f6-g6, S c6-e5+
  32. K g6-h5, S d7-f6+
  33. K h5-h4, S e5-g6+
  34. K h4-g3, S f6-h5+
  35. K g3-g2, S g6-h4+
  36. K g2-f1, S h5-g3+
  37. K f1-e1, S h4xf3 matt.

 

 

 

 

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